❤️❤️❤️Corona ein Thema der Trauer?
Diese fordernde Zeit mit dem Virus, oder sagen wir etwas vorsichtiger, mit dem Zustand von Corona, der Spitze des Eisbergs, der Krone ? triggert uns alle. Ich möchte hier in der Gruppe nicht so sehr auf meine Vermutungen hinter dem Szenario, eingehen.
Was hat Corona mit Trauer zu tun?
Wer trauert ist zurückgeworfen auf sich Selbst. In keinem anderen Zustand kommen wir so nahe an uns selbst heran. Wer oder was zwingt uns dahin? Ein böses Schicksal, unglücklich gelaufene Umstände oder gar ich selbst, weil ich einfach mein Leben lebe? Habe ich etwa in einem Akt der Liebe bestimmt, dass ich gewisse Aufgaben hier auf Erden zu meistern habe? Es bleibt offen…
Unsere Vorstellungen vom Leben klaffen weit auseinander. Auch das möchte ich nicht diskutieren.
Fakt ist, dass wir in der Trauer nicht weglaufen können. Eine Zeit lang vielleicht schon. Im Extremfall können wir sogar Jahre vor uns und unseren Gefühlen davonlaufen. Wir können uns verbarrikadieren, uns verschliessen, uns zuschüttten mit Pharmakapseln uns bewegen wie im Schutzanzug vor dem Schmerz?Wir können auch eine gewisse Zeit die Türe unseres Herzens verschlossen halten gegenüber Versuchen von aussen auf uns einzuwirken. Aber irgendwann kommt die Stunde, die uns die Wesensfragen des Lebens stellen wird. Sie durchlichten uns und wollen uns erkennen lassen, was dieser Schmerz soll, was er uns wirklich sagen möchte…
Wir haben die Wahl diese Fragen zu beantworten oder vielmehr die uns geschenkten Antworten anzunehmen oder unbeantwortet vor uns herzuschieben. Ich sage hier mal, es ist deine Seele, die dich führt, sie möchte dir Klarheit verschaffen, dich wecken, dich einweihen in ein Geheimnis, das über dich kam wie ein Schleier. Je dringlicher ein Erwachen wohl ist, je früher wird uns die Seele die Antworten offenbaren.
Wer sich dem Fühlen des Schmerzes hingibt wird im Prozess des Trauerns an diesen Punkt geführt. Das Selbst wird sich für Dich enthüllen, das ist das Geheimnis der Trauer und jedes Schmerzes. Das Fühlen ist der Schlüssel. Das ist nicht nur meine persönliche Entdeckung, das ist auch die Entdeckung von Trauerforschungen wie von Verena Kast, Chris Paul …
All unsere negativen Emotionen wollen geheilt werden im Fluss des Lebens. In der Trauer ist man noch nicht bereit zu erkennen, wie alles zusammenhängt. Erst im Rückblick darf man erkennen, dass die Annahme und das Gehenlassen des Schmerzes, die Integration unserer eigenen Weiterentwicklung gedient haben. Aber ohne den Weg des Trauerns wäre dieses Wachstum und erst recht nicht das Erkennen dessens möglich geworden.
Was der Schmerz mir sagte:
Verwandle mich, führe mich zurück in die Liebe , aus der ich komme. Ich bin nur hier um dich diese Erfahrung zu lehren. Mehr nicht. Ich möchte Dich nicht umbringen. Ich möchte dich wachsen lassen. Bitte zerbrich nicht an mir, nimm mich an, damit ich gehen kann. Danach wirst du leichter und freier sein, du wirst grosszügiger, gütiger, liebender sein als zuvor, selbst wenn nichts mehr ist wie davor. Glaubst du mir nicht? Dann erinnere Dich jetzt, wer Du wirklich bist und warum Du hierhergekommen bist…
Wer gegen den Schmerz kämpft, sich ihm verschliesst, potentiert seinen Schmerz zusammen mit der Angst (die übrigens aus der Urangst vor dem Sterben herrührt). Dieser Schmerz wird so möchtig und übergross, als wollte er uns umbringen. Die Folge ist, dass wir neben der Trauer auch physisch erkranken, dass wir in depressive Zustände geraten, dass wir im Freezing Zustand des Traumas steckenbleiben.
Dieser Tage passiert genau das: Wir werden zurückgeworfen auf uns Selbst durch zunehmende Isolation.
Wer seine Angst fortlaufend fühlt und integriert, kann in seiner Mitte bleiben. Wer sich mit den Massenmedien permanent füttert, potentiert seine Angst hoch. Wer sich erstmals mit spirituellen Themen auseinandersetzt, hat es sicher sehr schwer und ein ganzes Weltbild wird gerade bedroht oder gar zerstört. Diese Menschen sind jetzt in Gefahr, dass sie durch ihre Angst auch Wut und Aggression in sich schüren. Das wird sehr anstrengend für das menschliche System, aber auch das ist letztlich eine Chance.
Der Streit darüber, welche der kursierenden Wahrheit nun die richtige ist, zerrüttet noch mehr.
Für Klarheit in uns selbst braucht es Ruhe. Angst blockiert die Intuition gänzlich. Intuition ist wichtiger denn je, um zu erkennen, was meine Wahrheit ist. Intuition ist mein innerer Wegweiser, den ich in diesen Tagen dringend benötige.
Das Zurückgeworfensein kann also allgemein gesehen in zwei Richtungen verlaufen.
Der Mensch gibt sich hin, gibt sich nach innen, es geschieht Heilung, es geschieht ein Erwachen, ein Zustand von Selbstfindung, eine Neugeburt. Lösung kann geschehen, Ruhe, Kraft und Freude kommen aus der Tiefe. Dieser Mensch geht seinen Weg von innen heraus neu weiter.
Der Mensch ist im Kampf gegen die Situation. Sein Zustand potentiert sich durch Angst im Aussen hoch ( in der Trauer sind das Existenzängste, Schuld am Tod eines geliebten Menschen, Scham…) und kann soweit gehen, dass er komplett ausser SICH ist, nicht mehr in seinem Körper, er verliert sich und wird von aussen völlig fremdbestimmt.
Quarantäne kann und wird bei vielen von uns folglich zu Agressionen führen. Dahinter sind aufgestaute Wut und Trauer zu vermuten, die jetzt hoch kommen und sich zeigen. Mit sich SELBST zu sein heisst für mich immer auch mit der Chance zu sein: zu heilen, zu wandeln..
Danke an diese Corona, die Spitze des Eisbergs? Sie ist letztlich eine grosse Chance, dass alles wandeln darf hin zur Liebe.
Ich wünsche uns allen, dass Schmerz, der durch Angst im Aussen noch grösser zu werden droht, jetzt in Lösung gebracht werden darf, weil Heilung geschehen will….